Page 9 - Elijah und Jenna 2 - Folge 20
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Kapitel 59       Elijah und Jenna – Band 2
Wortspielereien                       Werwölfe

als würde er es beenden wollen. Jenna atmete eine Zeit lang heftig
und begann plötzlich zu frieren. Nicht, weil es im Wagen zu kalt
war, sondern weil eine eisige Kälte aus ihrem Inneren herauskroch.
Sie fühlte sich betäubt, völlig unwirklich und wünschte sich sehn-
lichst, sie könnte die Zeit zurückdrehen und es wäre noch einmal
Freitagabend, als sie herausgeputzt und voller Vorfreude in diesem
tollen Kleid die Stufen hinabschlenderte und er sie mit bewundern-
dem Blick betrachtete.

    Es kam ihr vor, als würden Ewigkeiten zwischen damals und
heute liegen und nicht nur ein paar Tage. Die Zeit spielte, seit Elijah
in Mystic Falls erschienen war, komplett verrückt. War ihre Welt
letzte Woche wirklich so viel schöner und heller gewesen? Doch ja,
das war sie. Sie hatte nichts von der Schwangerschaft gewusst,
nichts von Bombenanschlägen, nichts von grenzwertigen Sex, der
sie völlig durcheinander brachte, nichts von Werwölfen, die ande-
ren das Leben nahmen, nichts davon, wie kalt und hart Elijah sein
konnte und sie hatte ihr Herz noch nicht an einen mordenden,
dunklen Vampir verschenkt. Wenigstens noch nicht ganz. Ihre Welt
war also in Ordnung gewesen.

    „Warum hast du es getan?“, fragte sie schließlich flüsternd und
blickte ihn dabei nicht an.

    „Weil es notwendig war“, kam die pragmatische Antwort.
    „Ein Menschenleben zählt bei dir nicht viel, oder?“
    „Ehrlich gesagt, nein!“
    Sie hatte mit dieser Antwort gerechnet; sie zu hören, noch dazu
in diesem kalten, harten und emotionslosen Tonfall, tat dennoch

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                 Eine Fanfiction von Katja Weber 2015
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